Therapeutische Kollaborationskulturen

Praxis

Ausgangspunkt unserer Darstellung ist die Beobachtung bzw. Beschreibung von Kulturen psychotherapeutischer, insbesondere dialogischer - systemischer, reflexiver, konstruktionistischer bzw. postmoderner - Praxisformen.

Wir gehen von dem empirisch beobachtbaren Faktum aus, dass die meisten Menschen in
Kulturen der Kooperation zusammenwirken, wenn sie z.B. Produkte herstellen, Stellungnahmen abgeben oder therapeutische Gespräche durchführen - in irgendeiner Weise kooperieren sie immer miteinander: Sie koordinieren ihre Aktionen, ohne miteinander zu sprechen und/oder sprechen miteinander, um ihre Aktionen zu koordinieren - aber auch um neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Zentrales Thema therapeutischer Gespräche sind
Selbstbeschreibungen von Klienten (Ich, (m)ein Problem und die Anderen - Erzählungen). Diese Selbstbeschreibungen werden in therapeutischen Gesprächen in einer Weise verhandelt, dass in ihren dramaturgischen relational-raum-zeitlichen Zusammenhängen neue Bedeutungen erzeugt bzw. Zukunftsmöglichkeiten eröffnet werden können.

Für postmoderne Formen der Praxis in komplexen Kontexten psychosozialer Institutionen sowie in der Organisationsberatung sind ferner auch solche Kooperationsformen relevant, die nicht primär als Therapie bezeichnet werden können - wie Beratung, Supervision und Konsultationusw.